Mittwoch, 6. Juni 2012

Das dicke Ende kommt zum Schluß!

Das Wetter bewegt sich zwischen kaltem Wind bei nasser Straße über Niesel- bis hin zum Schnürlregen. Ich nehme das volle Schutzprogramm, d.h. Ganzkörperverhüterli, Lenkerstulpen und Griffheizung. Ich weiß ja nicht, was das für ein seltsamer Boden ist, den die hier haben, auf jeden Fall ist er bei Nässe so glitschig, daß jegliches Profil umgehend zugeschmiert ist. Egal, ob das meine Schuhe oder Lisls grobstollige Reifen sind. Sobald etwas schräg läuft oder auch nur ein wenig aus dem Gleichgewicht gekommen ist, gerät alles in's Rutschen. Selbst bei Grasbewuchs auf dem Bankett. Und natürluch wandert genau dieser Matsch an kritischsen Stellen auch über die Straße - eine Rutschpartie!
Das navigieren ist schwierig, aber ich gewöhne mich an die Raterei; das Navi zeigt die Namen in lateinischer Schrift, Karte und Wegweiser ausschließlich auf kyrillisch.
Beim Besuch einer Kirche spricht mich ein Mann auf deutsch an - ungewöhnlich. Genau wie das Wetter: die Leute sind hier keinen Regen gewöhnt; und schon gar nicht so schlimmen. Alle Flüsse haben Hochwasser. Selbst die hochgelegenen Wiesen stehen knöcheltief unter Wasser. Fast unmöglich, einen Zeltplatz zu finden. Zig Kilometer kommt jetzt dichter Wald, in dem heftig gejagt und vor allem möglichen Wild gewarnt wird. Dann komme ich in Stadtgebiet und schließlich auf die Autobahn - und das, wo ich heut früher aufhören wollte.Ich finde doch noch direkt neben der Autobahn einen halbwegs trocken aussehenden Feldweg. Pustekuchen - die Lisl rutscht vom Grünstreifen ab - keine Chance, die Haltung zu bewahren. Wir legen uns auf die Nase, die Lisl sogar auf den Kopf. Sie verliert dabei einen Handpeotektor, ich nur meine Courage. Zum Aufstellen muss ich mir wieder Hilfe von der Autobahn holen. Als wir beide wieder aufrecht stehen, mag die Lisl aber nicht mehr laufen - die Batterie... Ich hoffe stark, sie erholt sich bis morgen; Berg runterlaufen lassen ist hier nicht!
Route? Geht heit au wieder net.