Donnerstag, 7. Juni 2012

Kreislaufstörungen...

...sind das "dicke Ende". Bei mir dreht sich alles im Kreis und bei der Lisl läuft nichts mehr.
Auf den Gedanken, daß ich selbst auch mal ein Hindernis darstellen könnte, wäre ich ja nie gekommen. Also langsam machen.
Die Lisl wollte ich heut mit dem Kickstarter anlassen, um die Batterie zu schonen; aber der bewegt sich keinen Millimeter! Motor blockiert? Ach ja, bei dem Kopfstand gestern ist 'ne ganze Menge Öl in den unteren Zylinder gelaufen, und das blockiert jetzt den Kolben. Öl ablassen, Zündkerze reinigen - und die Lisl hüpft wieder! Ist schon ein braves Mädchen! Und ich hätt fast noch vergessen, sie zu füttern - pfui! Ganz vorsichtig tasten wir uns den glitschigen Weg bis zur Straße vor, nicht ohne weitere Ausrutscher.
Vollgetankt genießen wir die "Autobahn". Bei uns entspricht das einer Bundesstraße - angenehm breit und (fast) gar keine Schlaglöcher. So zeigt mir die Ukraine heute ein anderes Gesicht. Es geht durch dicht bewaldete Berge und saftige Bergwiesen dahin. Am Straßenrand tauchen jetzt sogar Souvenir-Läden auf! Und es gibt Restaurants, Truckstops und Straßenküchen. An einer davon gönne ich mir eine Soljanka, die auf's I-Tüpfelchen mein restlichen Kröten aufbraucht.
Je näher die Grenze zur Slowakei rückt, umso dichter wird der Verkehr. Eine endlose LKW-Schlange quält sich dorthin. Überholversuche zwecklos. Zwischendrin ist immer wieder einer von den "ganz schnellen", die nicht mehr als 63 1/2 schaffen, bergauf oder -ab sogar nur 30 oder weniger. Geduld...
...ist auch an der Grenze nötig. Ist hier doch ein größerer Übergang. Die Ausreise aus der Ukraine geht noch ok, aber bei der Einreise in die EU sind sie hier extrem genau. Jedes Fahrzeug wird kontrolliert, selbst ich muß 3 Taschen öffnen und Auskunft über den Inhalt aller Behältnisse geben. Das dauert - 2 h - bei sengender Mittagshitze.
Dafür versöhnen die slowakischen Nebenstraßen mit wenig Verkehr, schönen Kurven und zuverlässig gutem Belag.
So, jetzt ist alles wieder Allerbestens! Das Zelt steht auf schlammbefreiter Unterlage, der Regenschauer ist vorbei, auf dem Kocher gart der Reis mit Würstchen, hinter mir hängt die frisch gewaschene Wäsche auf der Leine, die Lisl steht auf festem Untergrund und ich bin frisch im See gebadet. Das alles haben wir einem regulären Campingplatz zu verdanken. Und für den Schwaben kommt's noch besser: gratis - weil die sanitären Anlagen und das zugehörige Freibad geschlossen sind! (und ich hab den Schlüssel zur Geheimtoilette...)

Strecke