Sonntag, 13. Mai 2012

Übermut tut selten gut!

Als die lieben Nachbarn morgens um 6 endlich die Dauerbeschallung für den ganzen großen See ausmachen, pochen die Bässe in meinem Kopf einfach weiter.
Schnell zusammenpacken - ein kalter Wind treibt dicke Regenwolken herbei. Im Lauf des Tages sinken die Temperaturen von gestern 38 auf ca. 10 Grad.
Ich such mir eine schöne kurvenreiche Nebenstrecke über die Berge. Schotter und Schlaglöcher - aber das wollte ich ja. Auf einer schwierigen, sehr steilen und steinigen Abfahrt hole ich ein Mofa ein. Drauf sitzt ein etwa 70 jähriger Mann. Aber da erkenne ich doch noch was? Vor ihm kauert seine Frau im Rahmendreieck des Gefährts. Sie schmiegt sich so nah an ihn, daß sie fast Eins sind.
Erst jetzt beginnt mein heutiges Abenteuer. Der Weg wird schwieriger. Grobe Steine, tiefe wassergefüllte Löcher, vom Holzrücken zerfurchte Spuren und schlammige Passagen. Irgendwann fließt der Bach dann ganz auf dem Weg. 20 km hab ich schon hinter mir, das Ziel muß ganz nah sein. Eine große Stufe bergab, ein kleiner Wasserfall, danach kann's nur besser werden. Denkste! Ich erkunde den Weg zu Fuß - noch ca. 1 km. Aber viel zu schwierig. Also zurück. Umdrehen im Bachbett? Kostet schon meine ganze Kraft. Nach langem mutfassen quälen wir uns über die erste Steinstufe. Aber dann geschieht's - ich verlier die Kontrolle und wir liegen im Bach. Weit und breit niemand, der helfen könnte. Kopfüber, die Räder auf der Böschung. Also Jacke und Helm ausziehen und Gepäck runter. Als kaum noch was drauf ist, kann ich das Hinterrad ins tiefe Wasser ziehen. Noch ein paar große Steine wegräumen - die Schuhe sind mittlerweile eh randvoll mit Wasser. Es gelingt tatsächlich, die Lisl auf die Räder zu stellen, und sie springt sogar auf Anhieb an! Ohne Gepäck kraxeln wir die 100 m zurück bis auf trockeneren Boden.
Die Knie zittern, die Kraft ist weg, die km zurück sind endlos! Der Übermut ist weg und das Mütchen kräftig gekühlt!
Der Tag endet nicht überraschend - mit Wasser. Es gießt!

Da war ich heut.